Operationsnarben

Chirurgische Wunden heilen mit Narbenbildung auf der Haut und im Unterhautgewebe. Eine chirurgische Narbe ist niemals mit totem Gewebe gleichzusetzen, da sie schlecht mit Blutgefäßen und Nerven versorgt ist, keine Widerstandsfähigkeit besitzt und keiner mechanischen Belastung standhalten kann. Bei unseren chirurgischen Eingriffen werden die Wunden an der Außenfläche sofort mit einer schonenden Technik verschlossen, so dass eine dünne, weiche, unauffällige Operationsnarbe zurückbleibt, die weder Funktion noch Form beeinträchtigt.

Die während der Operation zugefügten Wunden heilen auf der Haut und auf dem Gewebe unter der Haut mit Narben. Die Narbe ist niemals mit dem zugrunde gegangenen Gewebe gleichwertig, da ihre Ader- und Nervenversorgung schlecht ist, hat sie keine Widerstandskraft und sie kann somit keine mechanische Belastung ertragen. Während unserer chirurgischen Eingriffe schließen wir sofort mit schonender Technik die, der Haut zugefügten Wunden, so bleibt später eine dünne, weiche, nicht auffallende Narbe zurück, die weder das Funktionieren des Körpers noch die Figur stören wird. Es wird aber von mehreren Faktoren beeinflusst, wie sich eine normale Narbe herausbildet (Alter, Hauttyp, Körpergegend, Kraftlinien, Schwangerschaft, Erbfaktoren, Infizierung, allergische Reaktion, Bluterguss, physisch-chemische Irritation, usw.). Die Ausbildung der Narbe braucht Zeit, ihr Reifen kann auch ein Jahre lang dauern, während sie weicher, blasser und ihrer Umgebung immer ähnlicher wird. Während dieser Zeit ist ihre Korrektion durch eine Operation nur in Ausnahmefällen empfohlen (verbrannte Haut, Narben mit „schlechter“ Richtung, sog. Zugnarben). Manche Patienten tendieren dazu, dass ihre Operationswunden trotz der schonendsten chirurgischen Technik mit sog. pathologischen Narben heilen.

Die atrophische Narbe ist eingesunken, von ihrem dünnen Grund fehlt die Lederhaut, und in erster Linie kommt dieser Narbentyp neben Einnahme von Steroide, während der Schwangerschaft (Schwangerschaftsstreifen sind ebensolche!) und bei dem weißem Hauttyp mit dünner Lederhaut häufig vor. Der Grund ihrer Ausbildung ist die Unterproduktion der Bindegewebefasern in der Narbe. Deswegen ist die Haut an dieser Stelle verletzbar, die Narbe wird oft breiter.

Die hypertrophische Narbe ist abhebend, ist oft röter als ihre Umgebung. Später wird sie blasser. Die Narbe kann sich später verflachen und während ihrer Reife atrophisch werden. Sie kommt hauptsächlich in der Pubertätszeit, im jungen Erwachsenenalter und auf bestimmten Körpergegenden (Schulter, Dekolletee) häufig vor. Der dunklere Hauttyp mit dickerer Lederhaut neigt dazu. Genau dasselbe können wir im Falle des keloiden Narbentyps sagen, er ist jedoch solchermaßen abhebend, dass er sich an seinem Rand wie das Kerzenwachs ausbreitet und sich nicht einmal mit der Zeit zurückentwickelt. Die Patienten beschweren sich oft über Juck- und Brennreiz der Haut auf dieser Stelle. Um die Bildung von keloiden Narben zu verhindern, ist es die Aufgabe des Chirurgen, eine den Kraftlinien der Haut und der Muskelspannung entsprechende Schnittführung, eine gewebeschonende Operationstechnik und Wundenverschließung anzuwenden. In vielen Fällen kann man das Ausbilden dieses Narbentyps trotzdem nicht verhüten und wegen der pathologischen Narben sind weitere Behandlungen nötig.

Unter unseren Möglichkeiten stehen der chirurgische Ausschnitt der Narbe, dann die spannungslose Vereinigung der Narbe mit Naht, Klebstreifen und die sanfte Röntgeneinstrahlung (DERMOPAN) nach der Operation zur Verfügung. Die Einstrahlung berührt nur die Hautschichten, sie dringt nicht in die tieferen Gewebe ein und belastet so das Physikum nicht. Mit dieser Behandlung sollte man sechs (szó sorrend) Stunden nach der Operation beginnen, und sie sollte nach 1-2 Tagen, 4-5-mal wiederholt werden.

Die Erneuerungschance kann mit Silikonsalbe oder Silikonpflaster verringert werden. Laut der Hersteller ist es zweckmäßig, die Salbe und das Pflaster für einige Monate auf der Narbe zu lassen. Das Tragen von Kompressionskleidung, die für verschiedene Körpergegenden entworfen wurden, kann die Neubildung des keloiden Narbentyps verringern. Ultraschall und Soft (sanft) Lasereinstrahlung stehen als Ergänzungsbehandlungen zur Verfügung. Wenn trotz unserer Bemühungen die hypertropische Narbenausbildung oder die keloide Narbe wieder zustande kommen, sind wir gezwungen eine Injektionsbehandlung (Steroide und Betäubung) der Narbe anzuwenden, die im erfolgreichen Fall, zielstrebig jeden zweiten Monat wiederholt werden soll.

Was können Sie dafür tun, dass eine optimale Narbenbildung nach der Operation entstehen kann?

Das Wichtigste ist, dass Sie den Anweisungen folgend auf die Sauberkeit des Verbandes achten sollen, dass Sie ihn vor Feuchtigkeit (Wasser, Schweißbildung) schützen. Wichtig ist das Einhalten einer schonenden Lebensweise, damit die Spannung der Narbe auf das

Minimum eingeschränkt werden kann. Eine pünktliche und strenge Einhaltung der Kontrolluntersuchungen ist unerlässlich! Wenn Sie Schmerz oder Fieber empfinden, und falls Wundblutungen oder Rötung in der Narbenumgebung auftreten, wenden Sie sich sofort an Ihren Chirurgen! Die Zeit der Nahtentfernung ist mit der Wundenheilung und mit der Ausbildung der endgültigen Narbe nicht identisch, deswegen ist die Entlastung der Narbenlinie (mit Leuko Strip Pflaster) und das Vermeiden des Sporttreibens für 1-2 Monate auch danach wichtig. Eine wohltätige Wirkung hat die Massage der Narbe und ihre Behandlung mit Salben, die die Entzündung beseitigen (Ringelblume, Aloe Vera). Der Zeitpunkt des ersten Duschens sollte vor dem Nachhausegehen besprochen werden, weil es in vielen Fällen bereits vor der Nahtentfernung passieren darf. Nach Brustoperationen (Silikonprothese, Brustaufnähen, Brustverkleinerung oder onkologische Operationen) ist das Tragen eines bequemen, aber flexiblen Sportbüstenhalters (Top) für drei Monate Tag und Nacht wegen der Entlastung der Narben und der inneren Nähte empfohlen. So können wir eine entsprechende Brustform und eine kaum zu sehende, dünne Narben erreichen. Die Verwendung von kosmetischen Mitteln auf dem Gesicht ist vor und nach der Operation nicht empfohlen, weil alle chemischen Stoffe die Narbenausbildung beeinflussen können.